22. Mai 2017

Neuigkeiten aus St. Vincent und der Imagine-Crew! News from St. Vincent and the Imagine-crew!

Tag 3 bis 6: Projekt St. Vincent / Day 3 to 6: Project St. Vincent

“Mit ein bisschen Hilfe von Freunden” frei nach den Beatles, war es für Wojtek Czyz möglich den ersten 3 Patienten von sailing4handicaps ihre fertigen Prothesen zu übergeben. UNGLAUBLICH!!! In der Zwischenzeit produziert der nicht zu bremsende Orthopädietechnikmechaniker Andreas Lenhardt von ANK Sanitätshaus + Orthopädietechnik immer weitere Prothesen für weitere Patienten!! Und man muss sich vorstellen – eben so wie der Name des Schiffes “Imagine” es prophezeit- dass Andreas unglaubliche Arbeit leistet, obwohl er weit entfernt von seiner deutschen Werkstatt bei ANK ist. Dort ist alles möglich – hier vor Ort muss er sehr anpassungsfähig sein … Abgüsse werden in einem Hinterhof der Anlegestelle des Yachthafens gemacht und die feinen Schleifarbeiten an Board!! Er arbeitet unermüdlich von früh bis spät und unterbricht höchstens für eine Pressekonferenz am Hafen.

Andreas Lenhardt bei der Arbeit
Andreas Lenhardt at work

Eine der größten Herausforderungen ist die Beschaffung von Gips vor Ort auf der Insel als notwendiges Arbeitsmaterial für die Stumpfabgüsse. Ein unabdingbarer erster Schritt auf dem Weg zur Prothesenherstellung. Aber dies ist nicht die einzige Aufgabe von Andreas und der IMAGINE-Crew. Es folgen unzählige Arbeitsschritte bis zur fertigen Beinprothese:  Abformung und Abguss, die Herstellung der Stumpfcontainer und anderer Teile mit dem 3D-Drucker von IRATEC und weiterer Arbeitsschritte. Die Bilder geben einen Eindruck des Herstellungsprozesses. Am Ende steht die Übergabe der Prothese und die überwältigten Reaktionen der Patienten. Es ist eine ganz neue Welt, ein neues Lebensgefühl – fähig zu sein frei zu laufen, ohne fremde Hilfe, außer der Beinprothese selbst ist für sie bisher unvorstellbar gewesen. Damit sie sicher laufen können, bekommen sie direkt nach der Anpassung der Prothese Laufunterricht durch Wojtek und Elena.

 Andreas Lenhardt und Elena Brambilla-Czyz. Die Belohnung für die IMAGINE-crew 2017 ist es “die Patienten dabei zu beobachten, wie sie ihre ersten Schritte gehen” sagt Wojtek.

Wojtek hilft bei den ersten Schritten mit der angepassten Prothese

Der heutige Bericht endet mit einem riesigen Dankeschön des Vereins “sailing4handicaps” an Wojtek, Elena und Andreas, die es möglich gemacht haben, dass Patienten wieder laufen können: in eine bessere Zukunft mit höherer Lebensqualität! DANKE, dass ihr diese Erfahrung mit uns teilt!

DIe Crew arbeitet mit
The crew at work

“With a little help of my friends” to quote the Beatles, it was possible for Wojtek Czyz to present 3 prothetics to their future owners – the first 3 patients of sailing4handicaps! AMAZING!!! Meanwhile the orthopedic mechanic Andreas Lenhardt seems to be unstoppable – he keeps on working  … producing more and more prosthetics for more and more patients!! And IMAGINE: Even though Andreas ist far from his german workshop at ANK Sanitätshaus + Orthopdietechnik, he is very much adaptable to the conditions of “different” places to create the orthopedic aids – such as doing the moldings in a backyard of the marina or sanding off material on board. He works from early morning until the late evening, just to stop for a little break by giving a press conference in the harbour.

One of the biggest challenges is to get hold of plaster on the island of St. Vincent. The plaster is the basic material to do the necessary mouldings of the stumps. But this is not the only thing to be done by Andreas and the helping crew. There are a lot of step-by-step processes to be done from the imprint of the stump, the producing of the containers and using the 3D-printer of IRATEC, until the prosthetic is ready to use. The pictures are giving you an impression of the producing processes. And finally giving away the prosthetics and seeing the overwhelmed reactings of the patients. It´s a new world for them – being able to walk without any other help than the prosthetic itself  is just incredible for them. Being able to walk safely with their new leg is absolutely fantastic – therefore Wojtek and Elena are giving them walking lessons. The rewarding of the IMAGINE-crew 2017  is like Wojtek says “to see the patients taking their first steps”.

So let`s finish todays report with a huge, big “Thank you” to Wojtek, Elena and Andreas, who made the patients walk freely into a better future – a life of higher quality! Thank you for sharing these experiences with us!

12. Mai 2017

Andreas Lenhardt – Orthopädietechnikmechaniker auf großer Fahrt mit Sailing4Handicaps

Die ANK-Profis vor dem IRATEC-Drucker
Die ANK-Profis vor dem IRATEC-Drucker
Christiane Ank-Kunze und Andreas Lenhardt von ANK Sanitätshaus + Orthopädietechnik vor dem IRATEC-Drucker, an dem der Fachmann seinen Einsatz auf dem Katamaran geübt hat

27 Jahre ist Andreas Lenhardt jung. Normalerweise arbeitet er im Obergeschoss des Sanitätshauses ANK in Kaiserslautern in der Orthopädietechnik. Normalerweise? Ja, aber dank der Weitsicht seiner Chefin Frau Ank-Kunze sitzt er mit Sonderurlaub, einer Menge Sondergepäck und einer großen Portion Ungewissheit im Flugzeug nach St. Vincent in der Karibik. Es erwartet ihn die Crew um Wojtek Czyz, Ausnahmesportler aus Kaiserslautern, der zur zweiten großen Etappe „Projekt St. Vincent“ mit seiner Xquisite-Jacht „Imagine“ aufgebrochen ist. Dort werden in den nächsten 2 Wochen durch Andreas Lenhardt in der Werkstatt an Board Prothesen für 10 beinamputierte Menschen gebaut. Sie erlernen danach vor Ort das Laufen mit der Prothese in der Laufschule von Elena Brambilla-Czyz und Wojtek Czyz.

Die im Verein Sailing4Handicaps engagierte Betriebswirtin Christiane Ank-Kunze hat schon seit einem halben Jahr immer wieder auf die Arbeit Ihres Gesellen Andreas Lenhardt in der Orthopädietechnik großzügig verzichtet, da er im Zuge seiner Vorbereitungen für die Arbeit auf dem Katamaran das Arbeiten mit dem 3D-Drucker der Firma IRATEC erlernen musste. Denn ein solcher IRATEC-Drucker erwartet ihn auf dem Segler. Das großartige daran ist die Tatsache, dass der Drucker von IRATEC für das Anlernen von Hr. Lenhardt kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. „Eine win-win-Situation“ konstatiert Christiane Ank-Kunze. Andreas Lenhardt bildet sich so in seinem vierten Gesellenjahr weiter und wird auf dem Auslegerboot sicher vor die ein oder andere Herausforderung an seine Kreativität gestellt werden. Frau Ank-Kunze fasst es bildlich zusammen „hier in der Orthopädietechnikwerkstatt hat man alles in der Schublade – ein Griff und der Handwerker hat alle notwendigen Werkzeuge zur Hand – dort wird das nicht immer der Fall sein und da ist der Kopf und die Kreativität des Handwerkers gefordert“. So kann man mit Sicherheit sagen, dass Herr Lenhardt nicht nur mit einer Menge neuer Eindrücke von seiner ersten weiten Flugreise zurückkommen wird, sondern auch mit einem dankbaren Lächeln in Zukunft seine Werkzeugschublade öffnen wird. Auch die Sache mit dem Strom ist in Kaiserslautern so einfach: eine Vierfachsteckdose hängt über jedem Arbeitsplatz von der Decke. Ob der Strom an Board immer verfügbar ist ? Wir sind auf den Bericht von Andreas Lenhardt gespannt.

Nach aufgefrischten Impfungen, einer herzlichen Verabschiedung durch die Kollegen und einer Prise Ungewissheit, weil das Land, die Patienten und die Werkstatt in der Kajüte fremd sein werden, freut sich der junge Techniker sehr auf die Herausforderung in kürzester Zeit vielen Menschen zu helfen. „Ich lasse es auf mich zukommen“ sagt er und fügt hinzu „hier in Deutschland hat jeder ein Anrecht auf prothetische Versorgung“ – da ist es ihm wichtig Wojteks Projekt zu unterstützen – dort wo es nicht selbstverständlich ist.

Nun ist er also in wenigen Stunden vor Ort. Im Gepäck sind außreichend weiße, statt dunkelblaue Ank-T-Shirts, die Frau Ank-Kunze in kluger Voraussicht anfertigen lies „damit es nicht zu heiß ist in den sonst üblichen dunklen Firmen-T-Shirts“ meint sie mit absolut sympatischem Lächeln, das sich im „Smilie“-gesicht der T-Shirts widerspiegelt!

Nun sind wir gemeinsam gespannt auf viele Fotos, Videos und Berichte der ab sofort vollständigen Crew. Wir danken der Firma ANK Sanitätshaus + Orthopädietechnik, Frau Ank-Kunze, Herrn Andreas Lenhardt und der Firma IRATEC!

Nun wünschen wir dem Projekt von Herzen viel Erfolg und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

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